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Die Entstehung eines Kinderbuches in der Beruflichen Schule

Frau Dr. Möhring übergab dem Web-M. heute folgenden Artikel zur Veröffentlichung:

Am Anfang stand wohl die Unterrichtsvorbereitung für eine Unterrichtseinheit im Lernfeld 2. Die Lehrerin hatte folgende Botschaft an uns vermittelt: Zum Sprechen gehört auch das Denken. Jeder sollte, bevor er den Mund auftut, überlegen, was er sagen, vorschlagen, antworten oder erzählen möchte. So viel Zeit muss sein!
Natürlich muss das auch trainiert werden. Ein Spiel dazu ist das Geschichten-Erfinden.
Der Spielleiter beginnt die Geschichte mit einem Satz. Dann setzt der Nachbar sie fort. Der Geschichtenverlauf wird durch die Schüler über eine Folge der verschiedenen Sätze bestimmt. Dabei müssen sie sich nicht nur merken, was die Vorgänger erzählen, sondern auch, wie die Geschichte weitergeht. Am Ende der Runde sollte jeder Schüler die Geschichte in Kurzform wiedergeben können, sowohl schriftlich als auch verbal.
Der erste vorgegebene Satz unserer Kettengeschichte lautete:

Im Wald zwischen Fürstenwalde und Hangelsberg lebt ein Zwerg.

Ich weiß heute nicht mehr, wer als nächten Satz sagte: „Der heißt Bert!“ Aber auf diese Art wurde der Held eines Kinderbuchs geboren.
Natürlich war das erste Ergebnis des Erzählprozesses kurios, teilweise lustig aber auch oft verwirrend. Wir hatten vorher keine Zielgruppe der Zuhörer festgelegt. Und dann kam es dick. Frau Möhring machte Zwerg Bert zur Hauptfigur für das Erfinden von Kurzgeschichten für Kinder im Kindergartenalter. Und die Klasse Sozi 11/2 musste diese Geschichten erfinden und niederschreiben. Dann durften die Schüler in ihr erstes Praktikum – vorwiegend in Kindergärten. Die Lehrerin hat die Ideen bewertet. Dass Rechtschreibung, Ausdruck und Grammatik weiter trainiert werden müssen, war klar! Aber die Figur des Bert, die von Jennifer Reimann und Familie entworfen wurde, fanden alle gut.
Und dann gelangten die Geschichten – wie auch immer – zu unseren Mitschülern der GTA 11. Ob die begeistert waren, als gesagt wurde: “Ihr wollt Gestalter werden? Hier habt ihr Material, macht was draus!“ ist zu bezweifeln. Aber Sie haben geschuftet, entworfen, umgearbeitet, nach Kritik von Herrn Menzel noch mal fast von vorne angefangen. Ehrgeiz, Fleiß und Kreativität dabei muss man vor allem Christoph Rieger, Annika Wolff, Lisa Enge und Janin Schreiber – eigentlich dem ganzen Team – bescheinigen.
Und nach dem Praktikum war es da – das erste Kinderbuch, welches in Kooperation von Sozis und Gestaltern im Mai 2012 über die Schülerfirma der FAW, die GKS Trading SAG als Verleger herausgegeben wurde. Wir sind stolz drauf!

Kathleen Metze

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