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Unterwegs in Venlo mit Erasmus+

ERASMUS+ hat es möglich gemacht. Vier Lehrerinnen unserer Schule waren vom 10. bis 15. Juni 2022 im niederländischen Venlo unterwegs, um Beziehungen zu einheimischen Schulen und Behinderten- sowie Altenpflegeeinrichtungen aufzubauen.

Erste Station war die Koffieschenkerij Genuujerie. Wir haben ein inklusives Konzept kennengelernt. Dieses Café beschäftigt behinderte Menschen, die im Service arbeiten. Diese Menschen werden als „besondere“ Menschen bezeichnet, was die Wertschätzung für sie zum Ausdruck bringt. Seitens der Gäste sind diese Mitarbeiter voll akzeptiert. Wir wollten auch wissen, ob die Möglichkeit besteht, eventuell Praktikanten von uns bei ihnen arbeiten zu lassen. Die Möglichkeit wurde bestätigt.

Nächste Station war der Zorgpark Auxiliatrix. Das Konzept ist gemeinschaftliches Wohnen als Normalität, d.h. leben in finanzierbaren und staatlich gestützten Wohnungen im Sinne eines gleichen Wohnkomforts. Es gibt keinerlei Ausgrenzungen: Senioren, körperlich und kognitiv eingeschränkte Personen und junge Familien wohnen gemeinsam in diesem Wohnkomplex.

Das integrierte Restaurant wird auch als Treffpunkt für Mahlzeiten, Festlichkeiten, gemeinsame Zeit etc. von allen genutzt.  Auch hier wurde Haltung und Wertschätzung des Miteinanders deutlich.

Beeindruckt hat uns eine Filiale von Downies & Brownies. Diese Gastronomien beschäftigen u.a. Menschen mit geistiger Behinderung. Inzwischen gibt es mehr als 40 Filialen im ganzen Land. Wir haben uns überzeugt, das Essen schmeckt lecker und die Bedienung war sehr zuvorkommend.

 

Am Montag war unser erster Treff mit Gunsje Toemen, unserer Mitorganisatorin der ERASMUS-Reise. Unser Erfahrungsaustausch brachte zum Ausdruck:

  • In Holland wird Inklusion positiver gelebt.
  • Sprache über ältere Menschen ist positiver.
  • Ältere Menschen fühlen sich umsorgt, nicht gepflegt.
  • Wir Deutsche machen aus allem eine Wissenschaft, hier ist alles normaler.

Gunsje arbeitet in der Gilde Opleidingen. Das Motto ist: „Wir lassen Menschen machen, wir machen Menschen besser, wir machen Ausbildung begreifbar“. Gilde Opleidingen ist eine berufsbildende Sekundarschule mit 1.100 Studenten an 10 Standorten u.a. mit Ausbildungen in der Kinderbetreuung und der Krankenpflege.

Am Venloer Standort lernen 480 Studenten in sechs Ausbildungsberufen (modulare Ausbildung) mit 30 Mitarbeitern, die jeden Tag zu einem Lernerlebnis für die Schüler machen. Für die Lehrer ist es wichtig, eine Umgebung zu schaffen, in der Lernen möglich ist und Spaß macht. Studierende dürfen bestimmen, welchen Weg sie gehen möchten.

Sehr herzlich wurden wir auch in Daelzicht Hof van Heel empfangen. Es ist eine zentrale Einrichtung, in der besondere Menschen, von jungen Erwachsenen bis zu alten Menschen, leben und arbeiten. Einige Bewohner arbeiten in Werkstätten, andere (ca. 60%) in Firmen im Ort bzw. ortsnah. In den Niederlanden wird nach IQ-Test entschieden, welche Förderung und Unterstützung dem Einzelnen zusteht und in welchen Einrichtungen sie betreut werden.

Letzte Station war der Talentecampus Venlo. Direktor Frans Fullings stellte uns das Konzept und seine Entstehung vor. Der Talentencampus entstand über einen Entwicklungszeitraum von sieben Jahren aus vier Schulen, die drei verschiedene Träger hatten und den Bereich der Grundschulen für Kinder mit und ohne Förderbedarf umfassten (geistig und mental eingeschränkt IQ ab 30 bis Hochbegabung IQ 140). Den Campus besuchen heute ca. 600 Kinder im Alter von 3 Monaten bis 12 Jahren. Die Lehrpläne sind stark individualisiert; bereiten auf nötige Transitionen auch mit speziellen Trainings vor und sind an der einzelnen Persönlichkeit ausgerichtet.

Untergebracht waren wir auf der Eselsfarm „‘t jaegershoes“, viele Kilometer entfernt von Venlo. Das Besondere an diesem Eselshof ist neben dem B & B und der Ruhe, das Konzept des Hofes. Er bietet Arbeit für Menschen mit verschiedenen Einschränkungen, die in diesem Bereich arbeiten möchten. Es ist eine familiär geführte Einrichtung.

Bei dieser Bildungsreise lernten wir viele tolle Menschen kennen und konnten viele Eindrücke sammeln. Ohne Probleme wurden uns viele Interviews gegeben, die wir auch mit der Kamera festgehalten haben. Ob wir Schüler zum Praktikum schicken können, müssen wir jetzt prüfen, Angebote gab es einige.

Und was gibt es noch Besonderes zu berichten? Wir fuhren über 80 Kilometer mit dem Fahrrad, jeden Tag, denn wie hätten wir sonst von A nach B kommen sollen.

Unser Dank geht an allen Menschen, die uns in Venlo und Umgebung so herzlich empfangen haben, die so auskunftsbereit waren und uns an ihren Erfahrungen haben teilnehmen lassen.

 

Manuela Schmidt, Kati Weigmann, Michaela Vanhoof, Birgit Bauer

Die Berufliche Schule Paula Fürst der FAWZ gGmbH ist bei Erasmus + für das Programm 2021-2027 erfolgreich akkreditiert. Unsere Schule führt im Rahmen dieses EU-Programms spannende und nachhaltige interkulturelle Begegnungen, Projekte und Mobilitäten mit diversen Schwerpunkten von sozialer Inklusion über digitalen Wandel bis hin zum “grünen” Denken und Handeln durch.

Unterstützung erhält Sie dabei von der Nationalen Agentur beim Bildungsinstitut für Berufsbildung (NABIBB). Sie ist eine von vier Nationalen Agenturen, die in Deutschland das EU-Programm Erasmus+ umsetzen und ist speziell für den Bereich Erasmus+ Berufliche Bildung verantwortlich.

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Mit Erasmus+ nach Krakau

Im Oktober 2021 wurde das ERASMUS-Programm an unserer Schule wieder belebt, nach dem es im April 2017 mit dem Besuch in Litauen ausgelaufen war. Das Erasmus-Programm ist ein Förderprogramm der Europäischen Union. Es bietet Schülern und Studenten die Möglichkeit, Erfahrungen im Ausland zu sammeln.


Zunächst fuhren in den Oktoberferien vier Lehrerinnen und Lehrer nach Krakau, um erste persönliche Kontakte zu knüpfen und zu schauen, welche Möglichkeiten eines Auslandaufenthaltes es für unsere Schüler gibt. Die fünf Tage in Krakau wurden vom ERASMUS-Partner vor Ort organisiert.

Beim Besuch der „International trilingual School of Cracow“ bekamen sie von der Koordinatorin vor Ort und der Geschäftsführerin des Trägers eine Einführung in das Konzept der „Schule“. Sie unterrichten Kinder ab drei Jahren in drei Sprachen, einer romanischen, einer slawischen und eine weitere.

Anschließend hatten unsere Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit, das Salzbergwerk in Wieliczka zu besuchen. Ebenso interessant war das Kennenlernen des jüdischen Viertels von Krakau. Der Besuch der pädagogischen Fakultät der Universität Krakau und das Gespräch mit der Fakultätsleiterin Prof.zw.dr.hab. Bozena Muchacka brachte viele Erkenntnisse zum polnischen Bildungswesen, das sich vom deutschen in einigen Teilen unterscheidet. Die ersten Jahre (0 – 3) verbringen Kinder in der Krippe, die dem Gesundheitswesen unterstellt ist. Hier arbeiten keine ausgebildeten Erzieher, sondern Kinderpfleger, die sich primär um die körperliche Versorgung kümmern. Diese Zeit wird nicht als Bildungsprozess verstanden. Ab dem 3. Lebensjahr wird die Betreuung von Lehrern übernommen. Diese fördern vor allem die sprachliche Entwicklung, der ein hoher Stellenwert beigemessen wird, insbesondere Englisch. Sie begleiten den Übergang zwischen Kita und Schule bis zur dritten Klasse.

Bei einem weiteren Treffen mit unserem Kooperationspartner konnten wir unsere Vorstellungen für die konkrete zukünftige Zusammenarbeit äußern und besprechen. Wir haben bekräftigt, dass wir uns vor allem vorstellen können, dass Schüler Teile ihrer Praktika in Krakau absolvieren.

Das kulturelle Rahmenprogramm konnte sich sehen lassen. Unsere polnischen ERASMUS-Partner versuchten, unseren Lehrern so viel an Kultur zu bieten wie möglich. Unser besonderer Dank geht an unsere polnischen ERASMUS-Partner, die diese Tage für uns super organisiert haben.

Foto: Dirk Cienskowski, Sascha Paul, Karoline Beeck und Malgorzata Dziewior von der Beruflichen Schule Paula Fürst und Pawel Abucki Präsident der Stiftung Lokales Initiativzentrum (v.l.n.r.)

Das Erasmus+-Programm (2021-2027) hebt im Bereich der Beruflichen Bildung drei Ziele besonders hervor:

  • Lernende, Auszubildende sowie Lehrende verbessern ihre individuellen Kompetenzen.
  • Berufsbildungsinstitutionen stärken ihr internationales Profil und steigern die Qualität ihrer Bildungsangebote.
  • Der entstehende europäische Bildungsraum wird in seiner Entwicklung gefördert

 

 

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Unser zweiter Wochenbericht aus Marijampole/ Litauen

Neben unserem spannenden Praktikumsalltag in den Einrichtungen, in denen die Kommunikation zwischen unseren Schülern und allen anderen mittlerweile sehr gut funktioniert, hatten wir auch in der zweiten Woche unseres Aufenthaltes tolle Erlebnisse.

Vilnius
Vilnius

Anlässlich des 25. Nationalfeiertages Litauens am 16.2. sahen wir die Parade der Militärkräfte und besuchten eine Kulturveranstaltung mit traditioneller Musik und Tänzen im hiesigen Kulturzentrum.

Passend dazu gab es zuvor Feierlichkeiten in den Kindergärten, wo bereits die Kleinen die Nationalhymne mitsangen, was uns sehr beeindruckte. Im College von Marijampolé brachten die Studenten – ebenfalls in traditionellen Trachten – ein Kulturprogramm dar.

Außerdem unternahmen wir zwei Ausflüge, einen davon nach Vilnius, der Hauptstadt Litauens, die etwa 140 km von Mariampolé entfernt liegt. Hier gab es Kultur pur in Form einer alten Burg, Kirchen, Klöstern und Palästen, wovon wir nur einen Bruchteil besichtigen konnten. Passend zu ihren Erlebnissen, ließen unsere Schüler die Burg von Vilnius dann von den Kita-Kindern malen.

Des Weiteren lud die hiesige Partneraustauschorganisation zu einer Tour nach Trakai ein, der größten Wasserburg Osteuropas, die auch im Winter sehenswert ist und durch die uns eine deutsche Führung erwartete. In der dortigen Region lebten viele Jahrhunderte verschiedene Minderheiten zusammen Davon übrig geblieben sind die Karäer (ursprünglich eine jüdische Sekte) und die Tartaren.

Mittags gab’s mit „Kibinai“ (Fleischpasteten) und „Cepelinai“ (Kartoffelklöße mit Speck-  oder anderer Füllung) landestypischen Speisen in einem alten Gasthaus in Trakai.

Eine Schülerin erarbeitet gerade ein Konzept für einen Spendentransport via LKW für ein Zentrum der offenen Jugendhilfe in Marijampolé, in der sie ihr Praktikum absolvierte. Auf die Reise sollen Möbel und andere für die Einrichtung wichtige Sachen gehen. Wenn Ihr auch dafür spenden möchtet, fragt bitte im Sekretariat nach.

Interview mit einer unserer Schülerinnen
Interview mit einer unserer Schülerinnen

Eine andere Schülerin, die während ihres Praktikum in einem Seniorenheim beschäftigt war, wurde sogar vom örtlichen Fernsehsender befragt, und wir sahen dieses Interview dann in den Abendnews. Das machte uns alle sehr stolz .

Nun sind die 2 Wochen schon vorbei und es geht wieder 15 Stunden via Bus zurück in die Heimat.

Was bleiben wird, sind schöne Erinnerungen u.a. an Begegnungen mit uns zunächst fremdem Menschen, die zu Freunden wurden und mit denen wir über die sozialen Netzwerke in Verbindung bleiben wollen .

„Ike“ bis nächstes Jahr in Litauen !

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Unser erster Wochenbericht aus Marijampole/ Litauen

Bus-Berlin-Marijampole
Bus-Berlin-Marijampole
Schüler vor der Unterkunft "Domus Beati"
Schüler vor der Unterkunft “Domus Beati”

Zu unserem ersten Bildungsabenteuer über das Förderprogramm der Europäischen Union ERASMUS + nach Marijampole in Litauen, brachen am 6. Februar diesen Jahres sechs Schülerinnen und zwei Schüler aus dem ersten bzw. zweiten Ausbildungsjahr der ErzieherInnenausbildung mit der Lehrerin Frau Meister auf, um hier ein zweiwöchiges Auslandspraktikum zu absolvieren.

 

Nach fast 15 Stunden Anreise mit dem Bus wurden wir von zwei Vertreterinnen der Austauschorganisation freundlichst in Empfang genommen und bezogen unser Quartier im „Domus beati“ – einem christlich geführten Guesthouse – in dem wir uns gut aufgehoben fühlen.

 

 

 

Anreiseroute
Anreiseroute

Marijampolė liegt im Süden von Litauen, rund 50 km südwestlich der Stadt Kaunas und etwa 125 km westlich der Landeshauptstadt Vilnius nahe der Grenzen zu Polen in der historischen Region Sudauen (Suvalkija). Sie ist eine ist eine kleine aufstrebende Industrie- und Bezirkshauptstadt und hat eine Einwohnerschaft von 51.000 Menschen.

Zu unseren Praktikumsstellen. Je zwei bzw. drei SchülerInnen sind in Kindergärten eingesetzt. Jeder Schüler wird begleitet von einem litauischen Studenten des College der Sozialen Arbeit in Marijampolé (vergleichbar einer deutschen Fachhochschule) . Die StudentInnen und unsere SchülerInnen treffen sich in den Institutionen zur sprachlichen Unterstützung, wie auch zum fachlichen Austausch, wobei es auch nach der Arbeit privat Treffen gibt, um soviel wie möglich von Land und Leuten zu erfahren.

Sportschule Marijampole
Sportschule Marijampole

Alle TeilnehmerInnen des Erasmus + Förderprogramms sind herzlich von den jeweiligen Leitungskräften und Erzieherinnen, die hier Teacher heißen (wir sind bisher keinen männlichen Erziehern begegnet), empfangen worden. Sie begleiten den Kita-Alltag und die Verständigung in Englisch (manchmal sogar in deutsch) mit den Teachern. Selbst die Körpersprache mit den Kindern funktioniert gut und die Arbeit macht den SchülerInnen Spaß. Wir nahmen auch an einer Veranstaltung in einer Basketballhalle Vorort teil, im Rahmen derer die Kinder an diesen Sport herangeführt werden sollten.

Flur in einem der zwei Jugendlhilfezentren
Flur in einem der zwei Jugendlhilfezentren

In der städtischen Jugendhilfe-organisation sind zwei Schüler im Praktikum, die täglich die Angebote der offenen Jugendhilfe vorgestellt bekommen und mit anpacken. Die Schülerin Kathrin Heitmann arbeitet hier u.a. beim hauseigenen Radiosender mit.

Die Angebote reichen von Musikworkshops über Keramikarbeiten bis zu Orientierungsläufen und vielem mehr…

Im Altenheim
Im Altenheim

Eine Schülerin sammelt Erfahrungen bei der Arbeit mit älteren Menschen.

Sie begleitet sie in ihrem Heimalltag und unterstützt den Erhalt der noch vorhande- nen Fähig- und Fertigkeiten.

Abschließend noch ein paar Stimmen der SchülerInnen:

„ … wir wurden herzlich aufgenommen und werden soviel es nur geht in die Arbeit der ErzieherInnen/Teachers mit ein bezogen.”

„… wir genießen die außerordentliche Gastfreundschaft…“

„… kommen täglich mit den Sitten und Bräuchen unseres Gastgeberlandes in Kontakt und sind offen für Neues .“

Für heute Abend haben wir noch eine Einladung auf die Feier anläßlich der Studienhalbzeit der Collegestudenten und am Wochenende geht’s nach Vilnius, der Hauptstadt Litauens , die ca. 125 km entfernt ist.

Ihr seht, wir haben keine Langeweile ….

Für heute sagen wir : „ Iki pasimatymo“ – Auf Wiedersehen!

Und hier noch einige weitere Bilder aus Marijampolė:

 

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