Seit zwei Wochen ist unsere Schule nun schon verweist. Ein komisches Gefühl – das bunte Treiben, wenn die Zuspätkommer betreten nach unten schauen, um meinem Blick auszuweichen, das strahlende Lächeln derer, die gern zur Schule kommen, die Pausengespräche, die Fragen, die Antworten, kurz: Das ganze Schulleben – ist versiegt.

Wir haben die digitale Kommunikation in einem unglaublichen Tempo vorangetrieben. Plattformen, wie die Schul.cloud oder die Lehrerkonferenz über Skype, sind zum Alltagskommunikationsmittel geworden.

Die schuleigene Plattform für Schüleraufgaben funktioniert. Unsere Schülerinnen und Schüler wurden gut eingewiesen.

Nur fällt es manchen schwer, die Aufgabenstellungen sofort zu erfassen. Daran müssen wir arbeiten.

Ein großes Feld an Herausforderungen!

Unsere Lehrerinnen und Lehrer merken jetzt, dass eine andere methodisch-didaktische Aufbereitung der Inhalte notwendig ist, um alle Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Auch das ist eine wertvolle Erkenntnis, die im normalen Unterricht nicht  bzw. nicht so stark aufgefallen wäre, weil die Gruppe den Einzelnen mitzieht.

Wir werden uns bemühen, die Aufgaben aus der Sicht unserer Schülerinnen und Schüler zu verstehen. Wir werden als Lehre aus den vielen Anfragen mitnehmen, dass wir verstärkt am Aufgabenverständnis arbeiten. Wie werden Operatoren ausgelegt? Belegen Sie, beweisen Sie, fassen Sie zusammen, vergleichen Sie, analysieren Sie – vor allen Dingen: Verstehen Sie!

Jetzt lernen wir auch viel dazu für unseren Part der Aufgabenstellungen. Wir müssen sehr präzise arbeiten, um die Ergebnisse zu erhalten, die wir erwarten. Sind die Aufgabenstellungen reine Auslegungssache, müssen wir auch verschiedene Antworten gelten lassen.

Die Herausforderung dieser schwierigen Zeit hat also auch etwas Gutes für uns alle: Wir lernen voneinander füreinander. Und vor allen Dingen werden wir alle sicher im Umgang mit der medialen Technik. Damit steht der Digitalisierung nichts mehr im Weg. Wir sind dann bestens geschult.

Allerdings wünschen und hoffen wir für alle, dass diese Zeit glimpflich vorüberzieht und uns bald zum normalen Alltag wechseln lässt.

 

Herr Gläsemann
Schulleiter und Lehrer

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